typisch irisch

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Sonntag, 7. September 2014

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Eine wundervolle Woche mit vielen neuen Erfahrungen geht nun vorbei.
Mein Buch habe ich durchgelesen und ich kann es jedem von euch ans Herz legen. So viele Informationen über dieses Land findet man sonst nirgendwo glaube ich. Unser neues Spiel „Discovering Ireland“ haben wir heute Abend zum Abschluss dieser Woche noch einmal gespielt und ich glaube, dass wir alle jetzt wirklich richtig hier angekommen sind. 

Heute Abend haben wir viel gelacht und geweint. Geweint vor Lachen, denn Hans hat seine neue Gitarre ausgepackt und ein eher weniger schönes Lied für uns komponiert. Aber all dies wird in Erinnerung bleiben und genau so soll es doch sein, oder?
Wie schon gestern erwähnt, habe ich heute eine kleine Überraschung für meine Familie vorbereitet. Gegen 16 Uhr habe ich die Drei aus dem Haus geschmissen, um alles vorzubereiten. Natürlich nicht wirklich aus dem Haus geschmissen, sie sind in der nahe gelegenen Stadt ins Kino gegangen, sodass sie pünktlich um 18 Uhr wieder zuhause waren. Dann habe ich begonnen noch einmal das Brot zu backen, welches ich bereits am Montag gebacken habe. Und um die Woche mit einem wirklich richtig typisch irischem Gericht abzuschließen, kochte ich Irish Stew! 
Irish Stew ist ein traditionelles Eintopfgericht der irischen Küche. Es besteht hauptsächlich aus Lammfleisch, Kartoffeln, Zwiebeln und Petersilie, welche ich am Morgen auf dem Markt gekauft hatte. Genau um 18 Uhr waren meine Lieben auch wieder zuhause und freuten sich über die von Kerzenlicht beleuchtenden Gerichte. Es schmeckte uns allen so gut, dass wir beschlossen auch nach dieser irischen Woche weiterhin Irish Stew und Brot und alle anderen Köstlichkeiten zu kochen. Zum Nachtisch gab es noch ein leckeres Eis – ob das so typisch für Iren ist? Es hat auf jeden Fall geschmeckt.
Nun schlafen wir auch alle so langsam ein, nur ich sitze noch hier und schreibe diesen Artikel zu Ende, um zufrieden schlafen zu können.

Von meiner Seite aus, gibt es nicht mehr viel zu sagen, außer dass es mir sehr viel Spaß gemacht hat, die irische Kultur wirklich kennen zu lernen und zu erforschen.
Vielleicht beginnt ja bald unsere nächste irische Woche – ich halte euch auf dem Laufenden!

Ich wünsche euch alles, alles Gute und Liebe für die Zukunft und hoffe, dass ihr Spaß am Lesen und Ausprobieren unserer irischen Woche hattet und allem was dazu gehörte!


Eure Betty

Samstag, 6. September 2014


Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Was für ein wundervoller Tag!
Um zehn Uhr morgens machten wir uns auf den Weg zu den „Cliffs of Moher“, denn wir hatten einen langen Weg vor uns. Ganze zweieinhalb Stunden Fahrt. Doch auch diese haben wir gut überstanden und als wir angekommen waren, haben wir erst einmal unsere Sandwiches gegessen, die ich für den Weg geschmiert hatte, bevor es dann wirklich los ging. Gestärkt für den langen Spaziergang entlang der Klippen machten wir uns auf den Weg. Ich denke, dass diese Bilder für all das sprechen, was wir erlebt haben. Die irische Landschaft überrascht immer wieder mit ihrer unglaublichen Schönheit. Ich bin sprachlos!


  
Gegen vier Uhr nachmittags begaben wir uns dann in das „Cliffs View Café“ im Visitor Center der „Cliffs of Moher“. Der Ausblick auf die Gegend ist unbeschreiblich und wir haben es wirklich genossen bei einem heißen Tee und Kakao am Fenster zu sitzen und diese Landschaft zu bewundern. Doch nach und nach zogen Wolken am Himmel auf und wir entschieden so schnell wie möglich wieder zum Auto zu gehen. Das hat leider nicht ganz geklappt. Wir kamen nach circa einer Stunde klatsch nass und durchgefroren am Auto an, doch wir sind uns einig: das hat sich gelohnt! Endlich zuhause angekommen haben wir nach einer heißen Dusche noch einmal Tee getrunken, denn das wärmt einen ja bekanntlich am besten auf. Dazu gab es dann den leckeren Apple Pie, den ich am Vortag gebacken hatte. Nun sitzen wir gemeinsam auf dem Sofa und gucken „The Boys from County Clare“. Eine irische Komödie aus dem Jahr 2003, in welcher es in erster Linie um die Ereignisse rund um einen irischen Musikwettbewerb geht. Sie spielt in den 1970er Jahren und spiegelt den „irish way of life“ meiner Meinung nach sehr gut wieder. Schaut es euch einfach mal an, den Film gibt es bestimmt auch auf Deutsch. 

Morgen ist der letzte Tag unserer typisch irischen Woche und ich habe eine kleine Überraschung für meine Familie vorbereitet! Ich freue mich schon!
Jetzt muss ich aber auch Schluss machen, ich will ja nichts verpassen!

Ich wünsche euch noch einen schönen Abend,

Eure Betty

Freitag, 5. September 2014

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Wie schon gestern angekündigt geht es morgen tatsächlich zu den „Cliffs of Moher“ .
Erstmal eine kleine Information zu diesem bezaubernden Ort: Die Cliffs of Moher gehören zu den beliebtesten Ausflugszielen in Irland. Mehr als 200 Meter sind die imposanten Steilklippen an der Atlantikküste von County Clare an ihren höchsten Stellen hoch. Fotos der Klippen mit dem Wachturm O`Brien`s Tower gehören nicht ohne Grund zu den beliebtesten irischen Postkartenmotiven. Berühmt sind die malerischen Klippen auch wegen ihrer Aussicht. Besucher können ihre Blicke bei gutem Wetter bis zu den Aran Inseln und über die Galway Bay schweifen lassen. Ich freue mich riesig darauf und habe einen leckeren Apple Pie zur Verpflegung gebacken. Das Rezept hierzu findet ihr auf der Seite „Rezepte“.

Außerdem haben Anna und Tom endlich ihre Stundenpläne.
Zuerst einmal ist zu sagen, dass sich irische Schulen von Deutschen unterscheiden und das merkt man bereits an den Fächern. Hier kann man zum Beispiel Theater als Leistungskurs wählen und auch die irische Volkssprache gälisch wird unterrichtet. Das gefällt mir sehr gut, denn in Deutschland wird das Plattdeutsch nicht in das Bildungswesen integriert und ich finde, dass damit ein Teil unserer Kultur verloren geht. Hier spielt das aber eine größere Rolle. Tom und Anna gehen ja wie gesagt auf verschiedene Schulen, doch beide Schulformen sind nach dem Ganztagsschulprinzip aufgebaut. Das heißt die beiden haben jeden Tag von neun Uhr bis circa 16 Uhr Unterricht. Pro Trimester muss Anna sechs bis acht Fächer belegen, die dann jeden Tag unterrichtet werden. Nach dem Unterricht bietet die Schule extra-curricular activities an – auf Deutsch:  AGs. Für dieses Trimester hat sie sich für die Schülerzeitung eingetragen, sie überlegt später einmal Journalismus in München zu studieren. Aber das steht alles noch in den Sternen.
Tom hat genau die gleiche Stundenzahl, was das Planen eines Tages für mich sehr erleichtert. Eine weitere Gemeinsamkeit sind die Schuluniformen. Die sind hier in Irland nämlich Pflicht. Noten gibt es auf einer Skala von A bis F, wobei ein A die beste Note ist. Mal sehen wie meine beiden dieses Jahr abschneiden!

Ich bin jetzt schon fast durch mit meinem Buch, es ist einfach so interessant! Wusstet ihr zum Beispiel, dass der 17. März der Nationalfeiertag, „St. Patrick’s Day“ auf den heiligen Patrick von Irland zurück geht, der ein christlicher Missionar aus dem damals römischen Schottland war? Im Jahr 432 wurde er vom Papst nach Irland geschickt, um die dortigen Heiden zu bekehren. Wichtig war er nicht, weil er den Glauben (katholisch), sondern vor allem weil er die Bildung nach Irland brachte und Schulen im ganzen Land errichten ließ. Man lernt ja nie aus!

Jetzt muss ich aber weiter packen, morgen geht es früh los! Wir nehmen natürlich nicht viel mit, aber wir haben einen vier stündigen Spaziergang an der Küste geplant, also müssen wir uns wind- und  wetterfest kleiden!
Bis dahin,


Eure Betty

Donnerstag, 4. September 2014

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Oder besser gesagt, „What’s the craic?“ So sagt man hier nämlich Hallo. Natürlich ist das sehr umgangssprachlich, aber wie im Deutschen bedienen wir uns hier auch nicht ständig eines formalen Vokabulars.

Nun komme ich aber auch zur Sache. Der vierte Tag als „typisch irische Familie“ ist nun auch beendet. Anna, Tom und Hans schlafen schon längst, doch ich bekomme kein Auge zu. Ich habe die Idee, am Samstag zu den „Cliffs of Moher“ zu fahren. Einen schönen Tagesausflug an diesen schönen Ort, denn über das Wochenende soll das Wetter sogar noch besser werden. Es ist gar nicht so weit von uns entfernt, aber da morgen schon Freitag ist und ich die Familie in meine Pläne einweihen muss, dachte ich, es wäre vielleicht besser die Route bereits vorzubereiten.  



Aber nun zum heutigen Tag: wie immer sind wir zusammen aufgestanden und haben gefrühstückt, Anna und Tom haben ihren Stundenplan immer noch nicht, aber morgen soll es wohl soweit sein. Des Weiteren haben wir beschlossen, mehr Sport  zu machen. Naja, Anna und Tom werden in naher Zukunft mehr Sport machen und zwar Hurling. Das ist eine Variation des klassischen Hockeys, die ihren Ursprung im Keltentum findet. Die Kelten sind eine Volksgruppe, die während der Eiszeit in Europa lebte und viele Züge dieser Kultur findet man auch heute noch in Irland wieder. Hurling ist ein Mannschaftssport, bei dem eine Mannschaft 15 Spieler umfasst. Es wird mit Ball und Schläger gespielt und das Ziel ist es, mehr Punkte und Tore zu erzielen als die gegnerische Mannschaft. Hier im Ort gibt es eine Mädchen Mannschaft, in welcher Anna zum Ende des Monats aufgenommen wird. Mal sehen, wie ihr das gefällt. Viele ihrer Freundinnen, die sie aus der Schule kennt, spielen auch Hurling und so haben wir diese Idee entwickelt. Tom wird mit dem Rugby Union anfangen. Dieses Kampf- und Ballspiel ist die am weitesten verbreitete Rugby-Sportart der Welt. Hier versuchen zwei Mannschaften zu je 15 Spielern in 80 Minuten das Spielgerät – den Rugby-Ball – am Gegner vorbei zu tragen und Punkte zu erzielen.
Bei beiden Sportarten ist das Fairplay und der Spaß am Spiel extrem wichtig. Man könnte fast sagen, dass das die wichtigsten Grundsätze im irischen Sport sind.
Doch nun zu Hans und mir. Hans und ich spielten früher in einer kleinen Band, doch wegen unseres Umzuges nach Irland kommen wir nur noch selten zum Musizieren. Deshalb werden wir morgen in die Stadt fahren, um Hans eine Gitarre zu kaufen.  Ich dagegen brauche nichts weiter als meine Stimme – ich war oder bin Sängerin. Meine Verbundenheit zur Musik ist euch mit Sicherheit schon aufgefallen, denn ihr hört sie ja, sobald ihr den Blog öffnet. Auf der Seite „Musik“ findet ihr ein paar Informationen zu den Titeln, die hier im Hintergrund laufen. Übrigens, alles irische Songs! Heute Abend gab es bei uns einfache Sandwiches, ein Rezept dazu braucht ihr glaube ich nicht wirklich. Einfach Toastbrot, Tomate, Käse und vielleicht ein Salatblatt – fertig!

So langsam fallen mir allerdings doch die Augen zu und in diesem Sinne,
eine gute Nacht euch allen!


Eure Betty

Mittwoch, 3. September 2014

Liebe Leserinnen, liebe Leser!


Tag drei der typisch irischen Woche neigt sich nun auch dem Ende zu.


Die Tomatensuppe von gestern Abend hat allen sehr gut geschmeckt und da noch viel übrig ist, wird dies wohl  auch das heutige Abendessen. Das hieß für mich, dass ich heute wirklich richtig entspannen konnte. Kein Einkaufen, kein Kochen – einfach Nichts machen! Wie schön!
Deshalb begab ich mich hinab zum Strand, mit einer Decke und dick eingepackt in Jacke und Schal, denn auch wenn es erst Anfang September ist und heute ein wirklich schöner sonniger Tag ist, ist es am Wasser doch immer etwas kälter. Warte ... Sonne in Irland? Das kann doch gar nicht sein!
Und doch, genau so ist es. Auch hier scheint mal die Sonne. An der Westküste sind es ungefähr vier Sonnenstunden am Tag und im Juni sind es sogar manchmal bis zu sieben! In Deutschland liegt die durchschnittliche Sonnenstundenzahl im Juni bei circa 8 Stunden. Wie ihr seht, ist der Unterschied also gar nicht so groß…

Nun saß ich also den ganzen Vormittag am Strand mit meinem neuen Buch „The Course of Irish History“. Das in 25 Kapitel unterteilte Werk befasst sich mit pre-historischen Ereignissen der irischen Geschichte bis zum Jahr 2011 und geht dabei sehr detailliert auf das Geschehen ein, was mir persönlich sehr gefällt. 
Selbstverständlich habe ich mich vor unserem Umzug nach Irland bereits mit der irischen Geschichte beschäftigt, doch nie so detailliert und eine solch umfassende Aufarbeitung dieser zu lesen ist wirklich interessant.



Um mich aber nicht den ganzen Tag mit Lesen zu beschäftigen begab ich mich gegen Mittag wieder nachhause, aß ein Sandwich und saugte Staub und putzte die Fenster...

Anna und Tom machen gerad ihre Hausaufgaben und ich sitze auf der Terrasse mit einer Tasse schwarzem irischen Tee und schreibe diesen Artikel. Bald kommt Hans nach Hause und dann essen wir zu Abend. Nachher möchte ich eine Dokumentation über Irland im Fernsehen gucken. Hier wird über die gälische Sprache berichtet, das wird bestimmt interessant. Immer wieder sieht man hier Straßenschilder auf denen nicht nur der englische Name steht, sondern auch in für mich unverständlicher Sprache, der gälische Name:



Ich wünsche euch allen noch einen schönen Abend,


Eure Betty

Dienstag, 2. September 2014

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Heute ist schon der zweite Tag unserer typisch irischen Woche und bisher läuft alles sehr gut. Anna, Tom und Hans sind zufrieden und uns allen macht das Erleben der irischen Kultur richtig Spaß.

Wie jeden Tag geht es für meine drei Lieben morgens aus dem Haus und auch ich bin heute früh unterwegs.
Mit meiner Nachbarin ging es heute in die Stadt, denn ich wollte, um auch wirklich etwas über die irische Kultur zu erfahren, Bücher und vielleicht auch Spiele kaufen, die uns die Geschichte der Iren nahe bringen. Gleich in der ersten Buchhandlung bin ich fündig geworden. Der Ladenbesitzer hat es mir empfohlen - ein Buch über die irische Geschichte: „The Course of Irish History“ von T. W. Moody und F. X. Martin.
Nachdem ich erfolgreich der irischen Geschichte einen Schritt näher gekommen war, begaben wir uns in einen Pub um Mittag zu essen. 
Hierzu ist zu sagen, dass Iren keine Workaholics sind - sie schätzen das gesellschaftliche Leben sehr. Wir waren also genau in der Mittagspause der meisten irischen Arbeiter dort –und es war zum Brechen voll! 
Noch ein paar Informationen am Rande: Büros, Geschäfte und sogar Regierungsämter sind zwischen 12:00 Uhr und 14:00 geschlossen, denn eine Mittagspause wird grundsätzlich eingehalten. Die durchschnittliche irische Arbeitswoche beträgt 39 Wochenstunden und die gesetzliche Höchststundenzahl liegt bei 48 Stunden. Des Weiteren hat Irland einen relativ kleinen Arbeitsmarkt, ein Glück also, dass Hans hier sofort in das Arbeitswesen integriert wurde und er nicht erst noch suchen musste.

Nach dem Mittagessen ging es dann weiter zu einer Spielhandlung, denn meine Nachbarin, eine gebürtige Irin, schlug mir das Spiel „Discovering Ireland“ vor, welches sie selbst schon einmal mit ihren Kindern gespielt hat. In diesem Spiel „reist“ man sozusagen durch das ganze Land und lernt dabei historische Merkmale Irlands kennen.

Wieder zuhause angekommen bereitete ich eine Tomatensuppe für heute Abend vor, auch diese gibt es auf der Seite „Rezepte“ zu finden.
Nach dem Essen setzten wir uns also zu viert in unser Wohnzimmer und packten das Spiel aus. Das Ganze ist natürlich auf Englisch, doch nach fünf Jahren in einer englisch sprachigen Gesellschaft, fällt uns das Sprechen dieser eigentlichen Fremdsprache gar nicht mehr schwer.
Ich kann nur sagen, dass es ein wundervoller und lustiger Abend war und dieses Spiel ist wirklich jedem weiterzuempfehlen, der die irische Kultur kennen lernen möchte. Wirklich toll!

Ich wünsche euch allen eine gute Nacht und ich freue mich auf morgen!
Bis dahin,


Eure Betty

Montag, 1. September 2014

Liebe Leserinnen, liebe Leser!


Wie bereits auf der Seite „Über mich und meine Familie“ erklärt, möchte ich meine Familie und mich in die irische Kultur einführen und Neues entdecken.
Dies ist also der erste Tag unserer typisch irischen Woche.

Für Anna und Tom ist es zudem der erste Tag im neuen Trimester. Hier stellt sich euch bestimmt schon die erste Frage – Trimester? Ja, denn in Irland ist ein Schuljahr in Trimester unterteilt. Es gibt den Spring Term, der von Januar bis Ostern reicht, woraufhin der Summer Term nach den Osterferien beginnt. Dieser geht dann bis Anfang Juni und erst Anfang September geht der Autumn Term los, bis kurz vor Weihnachten. Die Zeugnisse gibt es dann am Ende jedes Trimesters.
Nun möchte ich euch, bevor ich euch mit Informationen überschütte, einen kleinen Einblick in unseren Tag geben.

Um die irische Woche auch wirklich irisch zu beginnen, habe ich gestern ein Brot gebacken. Das Rezept habe ich von meiner Nachbarin und ihr findet es auf der Seite „Rezepte“.
Die Schule bzw. die Arbeit für meinen Mann Hans, beginnt hier ein bis zwei Stunden später als in Deutschland. Deshalb stehen wir meist ganz entspannt um sieben Uhr auf und frühstücken gemeinsam. Das Brot hat allen geschmeckt und Anna und Tom haben ein paar Butterbrote mit zur Schule genommen, die sie in ihren Mittagspausen essen können.
Hans bringt Anna wie jeden Morgen zur Schule, denn die Bank, in der er arbeitet, liegt genau neben Annas Secondary School. Diese ist vergleichbar mit einem Gymnasium in Deutschland.
Ab dem dreizehnten Lebensjahr besteht die Auswahl zwischen drei  verschiedenen Schultypen: der Secondary School, der Vacational School und der Community School.
Die Secondary School ist in Irland am häufigsten vertreten, wobei das Bildungswesen hier auf die Entwicklung akademischer Fähigkeiten geprägt ist.
Die Vacational School vermittelt technische und berufsbezogene Inhalte und die Community School geht auf praktische, technische und berufsbezogene Fächer ein.
Außerdem sind die Schulen meist nach Geschlechtern getrennt. Das heißt für uns, dass Tom auf eine andere Schule geht: die Primary School. Diese bietet eine Grundausbildung bis zum dreizehnten Lebensjahr, danach wird entschieden, auf welche weiterführende Schule ein Schüler geht.
In unserem Ort gibt es eine solche Primary School und diese ist schnell mit dem Fahrrad zu erreichen.
Bei beiden beginnt der Unterricht um neun Uhr und dauert bis ungefähr 15:30 Uhr.
Im Laufe der Woche bekommen sie ihre Stundenpläne, ich bin gespannt!

Nachdem ich die Reste des Frühstückschaos beseitigt hatte, machte ich mich auf dem Weg zum Einkaufen. Das Schöne ist, dass man fast immer alle Lebensmittel frisch auf dem Markt erhält, wenn man auf dem Land wohnt. Die Milch zum Beispiel, kaufe ich nur frisch und original irisch bei unserem lieben Bauern neben an. Hier gibt es wirklich alles, nur für außergewöhnliche Gemüsearten oder sonstiges „Exotisches“ muss ich in die Stadt fahren. Dies erledigt aber meistens mein Mann, denn öffentliche Verkehrsmittel fahren hier nur sehr spärlich und samstags haben die Läden nur bis mittags auf.

Wenn Tom und Anna aus der Schule kommen, werden erst einmal die Hausaufgaben erledigt. Auf manchen Schulen gibt es extra „Hausaufgabenstunden“. Hier müssen die Schüler zwei Stunden nach Unterrichtsschluss in einem Raum unter Aufsicht Hausaufgaben machen oder Lernen. Wir sind davon zum Glück befreit geblieben.
Heute Abend, als alle wieder zuhause waren, haben wir gemeinsam zu Abend gegessen. Und zwar ein wirkliches „Abendbrot“, denn das selbst gebackene Brot schmeckt allen so gut, dass ich heute Vormittag noch leckeren Belag, wie Käse und Wurst gekauft habe und noch eine Mahlzeit daraus wurde.

In diesem Sinne bin ich gespannt, was die nächste Woche so bringt und wünsche euch allen eine gute Nacht!



Eure Betty