typisch irisch

typisch irisch

Montag, 1. September 2014

Liebe Leserinnen, liebe Leser!


Wie bereits auf der Seite „Über mich und meine Familie“ erklärt, möchte ich meine Familie und mich in die irische Kultur einführen und Neues entdecken.
Dies ist also der erste Tag unserer typisch irischen Woche.

Für Anna und Tom ist es zudem der erste Tag im neuen Trimester. Hier stellt sich euch bestimmt schon die erste Frage – Trimester? Ja, denn in Irland ist ein Schuljahr in Trimester unterteilt. Es gibt den Spring Term, der von Januar bis Ostern reicht, woraufhin der Summer Term nach den Osterferien beginnt. Dieser geht dann bis Anfang Juni und erst Anfang September geht der Autumn Term los, bis kurz vor Weihnachten. Die Zeugnisse gibt es dann am Ende jedes Trimesters.
Nun möchte ich euch, bevor ich euch mit Informationen überschütte, einen kleinen Einblick in unseren Tag geben.

Um die irische Woche auch wirklich irisch zu beginnen, habe ich gestern ein Brot gebacken. Das Rezept habe ich von meiner Nachbarin und ihr findet es auf der Seite „Rezepte“.
Die Schule bzw. die Arbeit für meinen Mann Hans, beginnt hier ein bis zwei Stunden später als in Deutschland. Deshalb stehen wir meist ganz entspannt um sieben Uhr auf und frühstücken gemeinsam. Das Brot hat allen geschmeckt und Anna und Tom haben ein paar Butterbrote mit zur Schule genommen, die sie in ihren Mittagspausen essen können.
Hans bringt Anna wie jeden Morgen zur Schule, denn die Bank, in der er arbeitet, liegt genau neben Annas Secondary School. Diese ist vergleichbar mit einem Gymnasium in Deutschland.
Ab dem dreizehnten Lebensjahr besteht die Auswahl zwischen drei  verschiedenen Schultypen: der Secondary School, der Vacational School und der Community School.
Die Secondary School ist in Irland am häufigsten vertreten, wobei das Bildungswesen hier auf die Entwicklung akademischer Fähigkeiten geprägt ist.
Die Vacational School vermittelt technische und berufsbezogene Inhalte und die Community School geht auf praktische, technische und berufsbezogene Fächer ein.
Außerdem sind die Schulen meist nach Geschlechtern getrennt. Das heißt für uns, dass Tom auf eine andere Schule geht: die Primary School. Diese bietet eine Grundausbildung bis zum dreizehnten Lebensjahr, danach wird entschieden, auf welche weiterführende Schule ein Schüler geht.
In unserem Ort gibt es eine solche Primary School und diese ist schnell mit dem Fahrrad zu erreichen.
Bei beiden beginnt der Unterricht um neun Uhr und dauert bis ungefähr 15:30 Uhr.
Im Laufe der Woche bekommen sie ihre Stundenpläne, ich bin gespannt!

Nachdem ich die Reste des Frühstückschaos beseitigt hatte, machte ich mich auf dem Weg zum Einkaufen. Das Schöne ist, dass man fast immer alle Lebensmittel frisch auf dem Markt erhält, wenn man auf dem Land wohnt. Die Milch zum Beispiel, kaufe ich nur frisch und original irisch bei unserem lieben Bauern neben an. Hier gibt es wirklich alles, nur für außergewöhnliche Gemüsearten oder sonstiges „Exotisches“ muss ich in die Stadt fahren. Dies erledigt aber meistens mein Mann, denn öffentliche Verkehrsmittel fahren hier nur sehr spärlich und samstags haben die Läden nur bis mittags auf.

Wenn Tom und Anna aus der Schule kommen, werden erst einmal die Hausaufgaben erledigt. Auf manchen Schulen gibt es extra „Hausaufgabenstunden“. Hier müssen die Schüler zwei Stunden nach Unterrichtsschluss in einem Raum unter Aufsicht Hausaufgaben machen oder Lernen. Wir sind davon zum Glück befreit geblieben.
Heute Abend, als alle wieder zuhause waren, haben wir gemeinsam zu Abend gegessen. Und zwar ein wirkliches „Abendbrot“, denn das selbst gebackene Brot schmeckt allen so gut, dass ich heute Vormittag noch leckeren Belag, wie Käse und Wurst gekauft habe und noch eine Mahlzeit daraus wurde.

In diesem Sinne bin ich gespannt, was die nächste Woche so bringt und wünsche euch allen eine gute Nacht!



Eure Betty