Liebe
Leserinnen, liebe Leser!
Wie bereits auf der Seite „Über mich und meine Familie“ erklärt, möchte ich
meine Familie und mich in die irische Kultur einführen und Neues entdecken.
Dies ist
also der erste Tag unserer typisch irischen Woche.
Für Anna und
Tom ist es zudem der erste Tag im neuen Trimester. Hier stellt sich euch
bestimmt schon die erste Frage – Trimester? Ja, denn in Irland ist ein
Schuljahr in Trimester unterteilt. Es gibt den Spring Term, der von Januar bis
Ostern reicht, woraufhin der Summer Term nach den Osterferien beginnt. Dieser
geht dann bis Anfang Juni und erst Anfang September geht der Autumn Term los,
bis kurz vor Weihnachten. Die Zeugnisse gibt es dann am Ende jedes Trimesters.
Nun möchte
ich euch, bevor ich euch mit Informationen überschütte, einen kleinen
Einblick in unseren Tag geben.
Um die
irische Woche auch wirklich irisch zu beginnen, habe ich gestern ein Brot
gebacken. Das Rezept habe ich von meiner Nachbarin und ihr findet es auf der
Seite „Rezepte“.
Die Schule
bzw. die Arbeit für meinen Mann Hans, beginnt hier ein bis zwei Stunden später
als in Deutschland. Deshalb stehen wir meist ganz entspannt um sieben Uhr auf
und frühstücken gemeinsam. Das Brot hat allen geschmeckt und Anna und Tom haben
ein paar Butterbrote mit zur Schule genommen, die sie in ihren Mittagspausen
essen können.
Hans bringt
Anna wie jeden Morgen zur Schule, denn die Bank, in der er arbeitet, liegt genau
neben Annas Secondary School. Diese ist vergleichbar mit einem Gymnasium in
Deutschland.
Ab dem dreizehnten
Lebensjahr besteht die Auswahl zwischen drei
verschiedenen Schultypen: der Secondary School, der Vacational School
und der Community School.
Die Secondary School ist in Irland am häufigsten vertreten, wobei das Bildungswesen
hier auf die Entwicklung akademischer Fähigkeiten geprägt ist.
Die
Vacational School vermittelt technische und berufsbezogene Inhalte und die
Community School geht auf praktische, technische und berufsbezogene Fächer ein.
Außerdem
sind die Schulen meist nach Geschlechtern getrennt. Das heißt für uns, dass Tom auf
eine andere Schule geht: die Primary School. Diese bietet eine Grundausbildung
bis zum dreizehnten Lebensjahr, danach wird entschieden, auf welche
weiterführende Schule ein Schüler geht.
In unserem
Ort gibt es eine solche Primary School und diese ist schnell mit dem Fahrrad zu
erreichen.
Bei beiden
beginnt der Unterricht um neun Uhr und dauert bis ungefähr 15:30 Uhr.
Im Laufe der
Woche bekommen sie ihre Stundenpläne, ich bin gespannt!
Nachdem ich
die Reste des Frühstückschaos beseitigt hatte, machte ich mich auf dem Weg zum
Einkaufen. Das Schöne
ist, dass man fast immer alle Lebensmittel frisch auf dem Markt erhält, wenn
man auf dem Land wohnt. Die Milch zum Beispiel, kaufe ich nur frisch und
original irisch bei unserem lieben Bauern neben an. Hier gibt es wirklich
alles, nur für außergewöhnliche Gemüsearten oder sonstiges „Exotisches“ muss
ich in die Stadt fahren. Dies erledigt aber meistens mein Mann, denn
öffentliche Verkehrsmittel fahren hier nur sehr spärlich und samstags haben die
Läden nur bis mittags auf.
Wenn Tom und
Anna aus der Schule kommen, werden erst einmal die Hausaufgaben erledigt. Auf
manchen Schulen gibt es extra „Hausaufgabenstunden“. Hier müssen die Schüler
zwei Stunden nach Unterrichtsschluss in einem Raum unter Aufsicht Hausaufgaben
machen oder Lernen. Wir sind davon zum Glück befreit geblieben.
Heute Abend,
als alle wieder zuhause waren, haben wir gemeinsam zu Abend gegessen. Und zwar
ein wirkliches „Abendbrot“, denn das selbst gebackene Brot schmeckt allen so
gut, dass ich heute Vormittag noch leckeren Belag, wie Käse und Wurst gekauft
habe und noch eine Mahlzeit daraus wurde.
In diesem
Sinne bin ich gespannt, was die nächste Woche so bringt und wünsche euch
allen eine gute Nacht!
Eure Betty