Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Oder besser gesagt, „What’s the craic?“ So sagt man hier
nämlich Hallo. Natürlich ist das sehr umgangssprachlich, aber wie im Deutschen bedienen
wir uns hier auch nicht ständig eines formalen Vokabulars.
Nun komme ich aber auch zur Sache. Der vierte Tag als „typisch
irische Familie“ ist nun auch beendet. Anna, Tom und Hans schlafen schon längst,
doch ich bekomme kein Auge zu. Ich habe die Idee, am Samstag zu den „Cliffs of
Moher“ zu fahren. Einen schönen Tagesausflug an diesen schönen Ort, denn über
das Wochenende soll das Wetter sogar noch besser werden. Es ist gar nicht so
weit von uns entfernt, aber da morgen schon Freitag ist und ich die Familie in
meine Pläne einweihen muss, dachte ich, es wäre vielleicht besser die Route
bereits vorzubereiten.
Aber nun zum heutigen Tag: wie immer sind wir zusammen
aufgestanden und haben gefrühstückt, Anna und Tom haben ihren Stundenplan immer
noch nicht, aber morgen soll es wohl soweit sein. Des Weiteren haben wir
beschlossen, mehr Sport zu machen. Naja,
Anna und Tom werden in naher Zukunft mehr Sport machen und zwar Hurling. Das
ist eine Variation des klassischen Hockeys, die ihren Ursprung im Keltentum
findet. Die Kelten sind eine Volksgruppe, die während der Eiszeit in Europa
lebte und viele Züge dieser Kultur findet man auch heute noch in Irland wieder.
Hurling ist ein Mannschaftssport, bei dem eine Mannschaft 15 Spieler umfasst.
Es wird mit Ball und Schläger gespielt und das Ziel ist es, mehr Punkte und
Tore zu erzielen als die gegnerische Mannschaft. Hier im Ort gibt es eine
Mädchen Mannschaft, in welcher Anna zum Ende des Monats aufgenommen wird. Mal
sehen, wie ihr das gefällt. Viele ihrer Freundinnen, die sie aus der Schule
kennt, spielen auch Hurling und so haben wir diese Idee entwickelt. Tom wird mit
dem Rugby Union anfangen. Dieses Kampf- und Ballspiel ist die am weitesten
verbreitete Rugby-Sportart der Welt. Hier versuchen zwei Mannschaften zu je 15
Spielern in 80 Minuten das Spielgerät – den Rugby-Ball – am Gegner vorbei zu
tragen und Punkte zu erzielen.
Bei beiden Sportarten ist das Fairplay und der Spaß am Spiel
extrem wichtig. Man könnte fast sagen, dass das die wichtigsten Grundsätze im
irischen Sport sind.
Doch nun zu Hans und mir. Hans und ich spielten früher in
einer kleinen Band, doch wegen unseres Umzuges nach Irland kommen wir nur noch
selten zum Musizieren. Deshalb werden wir morgen in die Stadt fahren, um Hans
eine Gitarre zu kaufen. Ich dagegen
brauche nichts weiter als meine Stimme – ich war oder bin Sängerin. Meine
Verbundenheit zur Musik ist euch mit Sicherheit schon aufgefallen, denn ihr
hört sie ja, sobald ihr den Blog öffnet. Auf der Seite „Musik“ findet ihr ein
paar Informationen zu den Titeln, die hier im Hintergrund laufen. Übrigens,
alles irische Songs! Heute Abend gab es bei uns einfache Sandwiches, ein Rezept
dazu braucht ihr glaube ich nicht wirklich. Einfach Toastbrot, Tomate, Käse und
vielleicht ein Salatblatt – fertig!
So langsam fallen mir allerdings doch die Augen zu und in
diesem Sinne,
eine gute Nacht euch allen!
Eure Betty